HS-Schadstoffe
Asbest |
Asbest ist die
Sammelbezeichnung für eine bestimmte Gruppe
natürlicher silikatischer Minerale mit
charakteristischer feinfaseriger Struktur.
Typisch für Asbest ist die leichte
Zerfaserbarkeit und Spaltbarkeit in der
Längsachse zu feinsten Fasern, die eingeatmet
werden können. Das Verstaubungsverhalten ist
wesentlich stärker ausgeprägt als bei
künstlichen Mineralfasern.
Wichtigster, das heißt der am häufigsten
vorkommende und verarbeitete Asbest aus der
Gruppe der Serpentine ist das Magnesiumsilikat
Chrysotil, das auch unter dem Namen Weißasbest
bekannt ist. Aus der Gruppe der Amphibole sind
die wichtigsten Vertreter das Natriumsilikat
Krokydolith, auch Blauasbest benannt, und das
Magnesiumeisensilikat Amosit (Braunasbest).
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Formaldehyd |
Formaldehyd ist wahrscheinlich
der bekannteste Stoff, der in den meisten
Wohnungen nachgewiesen werden und - in höheren
Konzentrationen – deutliche gesundheitliche
Auswirkungen haben kann.
Formaldehyd ist ein bedeutendes Basisprodukt der
chemischen Industrie. Mehr als die Hälfte der
Produktionsmenge wird für die Herstellung von
Bindemitteln für Holzwerkstoffe verwendet.
Im Unterschied zu anderen Gebäudeschadstoffen
wie Asbest, PCB oder PCP ist Formaldehyd nicht
nur ein Altlastenproblem. Vielmehr werden über
Holzwerkstoffe und Möbel nach wie vor
formaldehyd-emittierende Materialien in
Aufenthaltsräume eingebracht, die zu
gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen
können. Nach offiziellen Schätzungen wird in ca.
10% der Haushalte der (als konservativ geltende)
BGA-Richtwert überschritten, wovon letztlich
mehrere Millionen Menschen betroffen sind. |
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Holzschutzmittel |
Allgemeine Einführung zu CKW:
Die Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe
bildet den Beginn der Entwicklung synthetischer
Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfungs-mittel.
Der bekannteste Vertreter dieser Substanzklasse
ist das DDT ("Dichlordiphenyltrichlorethan"),
dessen Anwendung in der BRD seit 1974 verboten
ist. CKW besitzen einige Eigenschaften, gegen
die schwere Bedenken zu erheben sind:
-
CKW haben lipophile Eigenschaften und
unterliegen daher nur sehr langsam einem
enzymatischern Abbau im Körper (hohe
Persistenz).
-
CKW werden im Fettgewebe gespeichert, in der
Nahrungskette angereichert und über die
Milch ausgeschieden, wo sie direkt auf die
unmittelbaren Nachkommen übertragen und
weiter akkumuliert werden.
-
Speziesspezifische Biotransformationen
tragen dazu bei, daß CKW-abbauende
Mechanismen induziert werden. Hierdurch
bilden sich bei Organismen mit schnellem
Generationenwechsel, insbesondere bei
Insekten, Resistenzen gegenüber den
entsprechenden Wirkstoffen aus.
Die im Folgenden ausgewählten
Verbindungen werden im Holzschutz am häufigsten
verwendet |
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Pentachlorphenol |
In den 70er Jahren nahm die
Nachfrage nach Holzschutzmitteln zu. Der
architektonische Trend ging dahin, aus
dekorativen Gründen auch im Innenbereich von
Wohnhäusern vermehrt Holzelemente anzubringen.
Die Verbreitung der Holzschutzmittel mit
giftigen Wirkstoffen wie Pentachlorphenol und
Lindan erfolgte nun verstärkt über die
aufkommenden Heimwerker-Märkte, die ihrerseits
für Holzschutzmittel warben. Die Vermarktung
erfolgte für den Innenraum, obwohl in
Fachkreisen schon damals klar war, dass aufgrund
der dort herrschenden spezifischen Umstände eine
Anwendung von wirkstoffhaltigen
Holzschutzmitteln überflüssig ist. Da aber
niemand die Anwender auf die Überflüssigkeit von
Holzschutzmitteln im Innenraum hinwies, traf die
Vermarktungspolitik auf einen Kundenkreis, der
das werbewirksam formulierte Gebot eines
bioziden Holzschutzes im Innenraum bereitwillig
aufnahm. |
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Lindan / Hexachlorcyclohexan |
Synonym: Gamma-HCH, HCH;
systematischer Name: gamma -
1,2,3,4,5,6-Hexachlorcyclohexan
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Physikalisch-chemische Eigenschaften:
Allgemeine
Eigenschaften: Farb- und geruchlose Kristalle
rel. Molekülmasse: 290,85
Schmelzpunkt [ grad C]: 112,8
Siedepunkt [ grad C]: 323,4
Dampfdruck (bei 20 grad C) [hPa]: 1,9 x 10(-5)
Löslichkeit in Wasser (20 grad C) [g/L]: 7 x
10(-3); Benzol: 289; Aceton: 435
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DDT |
CAS-Nr.:
50-29-3
Formel:
C14H9Cl5
Synonyme:
1,1´-(2,2,2-Trichlorethyliden)bis (4-chlorbenzol)
Dichlordiphenyltrichlorethan p,p´-DDT (1,1,1
Trichlor-2,2 bis 4-chlorphenyl)-ethan
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DDT ist ein schwerflüchtiger
chlorierter Kohlenwasserstoff. 1873 erstmals
hergestellt, wurden seine guten Eigenschaften
zur Insektenbekämpfung 1939 entdeckt. Ciba Geigy
erlangte 1940 ein Patent darauf. DDT wird auch
heute noch in manchen Ländern in der
Landwirtschaft, im Obstanbau und in der
Forstwirtschaft eingesetzt.
Weltweit wurden seit den
vierziger Jahren bis 1978 ca. drei bis vier
Millionen Tonnen produziert. Im Zeitraum von
1940 bis 1972 wurden schätzungsweise zwei
Millionen Tonnen DDT in die Umwelt verbracht,
vor allem zur Schädlingsbekämpfung in der
Landwirtschaft aber auch zur Malariabekämpfung.
Jährlich wurden im Mittel etwa 60.000 Tonnen in
die Umwelt eingetragen. In der Bundesrepublik
sind die Herstellung, Einfuhr, Ausfuhr, das
Inverkehrbringen und die Anwendung von DDT seit
Inkrafttreten des DDT-Gesetzes von 1972
verboten. In der ehemaligen DDR wurde DDT
hingegen noch bis 1988 eingesetzt. Während DDT
in Westeuropa verboten ist, wird es in vielen
Ländern der sogenannten Dritten Welt nach wie
vor in großem Maßstab verwendet, so z. B. im
Baumwollanbau und zur Bekämpfung von
krankheitsübertragenden Insekten wie der
Malariamücke. |
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Teeröle und Teerölpräparate |
Teeröle werden seit der ersten Hälfte des
letzten Jahrhunderts zur Imprägnierung von
Eisenbahnschwellen eingesetzt. Aufgrund der
enthaltenen Aromaten besitzen Teeröle fungizide
und bakterizide Wirksamkeit, vor allem gegen
tierische Holzschädlinge und die Moderfäule. |
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Pyrethroide |
Anwendung seit Beginn des 19.
Jhrd.s als Insektenpulver ("Dalmatinisches" oder
"Persisches Pulver"). Aufklärung der Struktur
während des 1. Weltkrieges durch Ruzicka
und Staudinger, denen auch die
Herstellung synthetischer Pyrethroide gelang.
Unklarheiten bezüglich der Strukturformel wurden
1947 durch LaForge (USA) beseitigt. 1954
beantwortete Harper (England) die
stereochemische Frage der Chrysantemensäure und
1972 gelang Crombie die Klärung der
Stereochemie der natürlichen Alkoholkomponente.
In den zwanziger Jahren erfolgte die Anlegung
der großen Pyrethrum-Plantagen in Kenia, wobei
es zur Anwendung als Schutzmittel für Getreide
kam. Im 2. Weltkrieg kam Pyrethrum in Form von
Aerosolbomben zur Malariabekämpfung aus der Luft
zum Einsatz. 1947 erfolgte die Synthese von
Allethrin durch LaForge und
Schlechter. 1962 fand Kato (Japan),
daß N-Hydroxyphtalimid-Derivate schnelle
Wirkungen hatten (knock-down-Wirkung), wodurch
das Tetramethin entstand. Stete
Steigerung der Struktur-Aktivität führte 1965
zum 5-Benzyl- 3-furyl-carbinol (Resmethrin).
In den Pflanzenschutzlaboratorien der Firma
Shell wurde durch Searle 1971 der starke
Wirkungszuwachs der
m-Phenoxybenzyl-Chrysantemate durch
Einführung einer Cyan-Gruppe entdeckt. Der
Ersatz der trans-ständigen Methylseitengruppe in
der Isopropyliden-Gruppe am C- 3-Ring durch eine
Butadienyl-Seitenkette verstärkte die
Wirksamkeit der Insektizide, ergab aber immer
noch photo- und wärmelabile Verbindungen. Erst
die Entdeckung der Permethrinsäure durch
Elliott, der Methylgruppen (s. Formel)
durch Chlor ersetzte und die
Cyclopropancarbonsäure mit
m-Phenoxybenzylalkohol veresterte, führte auf
erste wirklich photostabile Verbindungen und
ergab landwirtschaftlich nutzbare hochaktive
Pyrethroid-Insektizide.
Mit der Reindarstellung des Dekamethrins
und des Cypermethrins gelang die
Herstellung der bislang überhaupt potentesten
Insektizide mit einer neuen Größenordnung der
Wirksamkeit !
Pyrethroide werden als
Schädlingsbekämpfungsmittel (Insektizide)
eingesetzt. Sie galten in der Fachwelt zunächst
als relativ ungefährlich und sollten
insbesondere die gesundheitsschädlichen Stoffe
Lindan und DDT ersetzen und nur auf Kaltblütler
wie Insekten wirken. Dann aber stellte sich
heraus, daß lediglich das natürliche, aus
Chrysanthemen gewonnene Pyrethrum
vergleichsweise unschädlich ist, da es durch UV-
Einstrahlung rasch abgebaut wird. Dieser Abbau
durch Lichteinstrahlung gilt aber nicht für die
synthetischen Gemische von Pyrethroiden, die
sich sehr lange halten und sich bevorzugt am
Hausstaub binden und weitflächig in der Wohnung
verbreiten. Am häufigsten werden folgende
Pyrethroide eingesetzt: Permethrin, Cyflutrin,
Cypermethrin, Deltramethrin, Febvalerat,
Phenothrin, Tetramethrin. Zur Wirkungssteigerung
wird oft als Synergist Piperonyl-Butoxid (PBO)
eingesetzt. |
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Dichlofluanid |
Gehört zur Gruppe der
Holzschutzmittel wie z. B.
Chlorothalonil
Dichlofluanid
Lindan
Parathion-ethyl
Pentachlorphenol
Permethrin
Gruppe: Holzschutzmittel
CAS-Nr.: 1085-98-9
Formel: C9H11Cl2FN2O2S2
Synonyme:
N-Dichlorfluormethansulfenyl-N',N'-dimethyl- N-
phenylsulfamid
N-[Dichlorfluormethyl-thio]-N',N'-dimethyl-
aminosulfonsäureanilid |
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Arsenhaltige Wirkstoffe |
Weltweit spielt der Einsatz arsenhaltiger
Holzschutzsalze eine große Rolle. Zwar dürfen
gemäß GefStoffV Arsenverbindungen und
Zubereitungen, die Arsenverbindungen enthalten,
als Holzschutzmittel nicht verwendet werden.
Allerdings gilt das Verbot nicht für
anorganische Salze vom Typ Kupfer-Chrom-Arsen,
die in Industrieanlagen im Vakuum oder unter
Druck zur Imprägnierung von Holz zur Verwendung
im Außenbereich Verwendung finden. |
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Tributylzinn-Verbindungen (TBT) |
Der am häufigsten eingesetzte
Organozinn-Wirkstoff ist Tributylzinn (TBT), ein
sehr langlebiges und hochgradig toxisch
wirkendes Zellgift, das schwer abbaubar ist und
nach einigen Aussagen auch akut toxisch wirkt.
TBT ist ein Zellgift, dass schon in geringen
Mengen beispielsweise in den Hormonhaushalt von
Meeresschnecken eingreift. Weibliche Schnecken
verwandeln sich unter dem Einfluss von TBT in
unfruchtbare Männchen. Weltweit sind ca. 100
Meeresschneckenarten vom Aussterben bedroht. |
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Furmecyclox (Xyligen B,
Xylasan B) |
Furmecyclox gehört zur Gruppe
der Pestizide wie z.B.:
2-Methyl-3(2H)-isoth...
5-Chlor-2-methyl-3(2H...
Calciumarsenat
DEET
Furmecyclox
Kathon®
Methiocarb
Paraquat-Dichlorid
PVC
Furmecyclox ist ein
Holzschutzmittel aus der Stoffklasse der Amide.
Furmecyclox ist ein in lösemittelhaltigen
Holzschutzmitteln enthaltenes Fungizid. |
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Endosulfan |
Endosulfan ist ein 1956
eingeführtes, breit wirksames und früher in
lösungsmittelhaltigen Holzschutzmitteln
eingesetztes Insektizid aus der Stoffgruppe der
cyclischen Organochlorpestizide
Systematischer Name:
6,7,8,9,10,10-Hexachlor-1,2,5a,6,9,9a-hexahydro-6,9-methano-2,4,3-
benzodioxathiepin-3-oxid |
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Äußerst giftige Substanz. Fraß-
und Kontaktgift. Sehr flüchtig. Besteht zu ca.
79% aus alpha-Endosulfan und zu 30 % aus
beta-Endosulfan. Der Reinheitsgrad des
technischen Produkts beträgt 90 -95 %. Die
Begleitsubstanzen sind nicht bekannt. Es wird
häufig in Verbindung mit TBTO (siehe
Organozinnverbindungen) unter dem Namen
Mergal IB 45 und Mergal IB 50 in den
Handel gebracht. Das Gift wird durch die
Diels-Alder - Reaktion gewonnen.
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Borverbindungen |
Borverbindungen in Form von
Borsäure, Borax und Polyborate sind biozide
Bestandteile in Holzschutzmitteln. |
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Polychlorierte Biphenyle |
Die industrielle Produktion polychlorierte
Biphenyle begann 1929. Aufgrund interessanter
technischer Eigenschaften und des relativ
günstigen Preises wurden weltweit ca. 1,5 Mio. t
PCB eingesetzt.
Als polychlorierte Biphenyle (PCB) wird die
Gruppe chemischer Verbindungen bezeichnet, in
der zwei Aromatenringe über eine
Einfachverbindung verbunden sind. An den
Aromatenringen sind jeweils ein oder bis zu fünf
Chloratome gebunden. Abhängig von der Anzahl der
Chloratome und deren Stellung an den Ringen sind
somit insgesamt 209 verschiedene Verbindungen (Kongenere)
möglich.
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Um diese kurz zu benennen, hat Balschmitter
diese systematisch erfasst, kategorisiert und
ihnen einzelne Nummern zwischen 1 und 209
zugeordnet. Nach dieser Benennung werden die
unterschiedlichen Kongenere auch als
Balschmitter- Kongenere bezeichnet.
z.B.:
PCB 101
PCB 138
PCB 153
PCB 180
PCB 28
PCB 52
PCB, Gemisch |
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Dioxine und Furane
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Unter dem Begriff der
"Dioxine" werden die 135 Kongenere der
polychlorierten Dibenzofurane und die 75
Einzelkongenere der polychlorierten
Dibenzo-p-dioxine zusammengefaßt.
Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine (PCDD) und
Dibenzofurane (PCDF), vereinfachend häufig
"Dioxine" genannt, sind Verbindungen überwiegend
anthropogenen Ursprungs. Sie werden als
unerwünschte und manchmal unvermeidbare
Verunreinigungen im Spurenbereich bei einer
Vielzahl industrieller und thermischer Prozesse
gebildet und wurden im Gegensatz zu anderen
Chlororganika wie beispielsweise PCB, DDT oder
PCP nie in technischem Maßstab hergestellt.
Daneben konnte durch in vitro-Versuche belegt
werden, daß eine enzymatisch katalysierte
Bildung von PCDD/F aus Chlorphenolen und anderen
Präkursoren möglich ist.
Die Chlorchemie ist derzeit
nur noch in geringem Maß an Neueinträgen in die
Umwelt beteiligt, gilt aber als wichtiger
Verursacher von Altlasten. Heute tragen vor
allem unvollständige Verbrennungen in
Anwesenheit von Chlorquellen zur Belastung der
Umwelt bei. Wichtige Primärquellen des PCDD/F-Eintrages
in die Luft sind die Metallerzeugung- und
verarbeitung (Anteil ca. 80%), die
Abfallverbrennung, die Industrie- und
Gewerbefeuerungen und die Hausbrandfeuerstätten.
Über die Immission werden die PCDD/F ubiqitär in
der Umwelt verbreitet. Aus umweltmedizinischer
Sicht ist die Anreicherung über die
Nahrungskette, besonders in Milch, Fleisch,
Eiern und Fischen sowie daraus hergestellten
Produkten von größter Bedeutung.
Von Bedeutung sind bei den
Dioxinen und Furanen diejenigen Verbindungen mit
Chlor- oder Bromsubstituenten. Es können aber
auch sogenannte "gemischt halogenierte"
Verbindungen entstehen, bei denen Chlor- und
Brom-Atome am gleichen Molekül auftreten.
Dioxine und Furane
unterscheiden sich in ihrer Struktur lediglich
an einer zusätzlichen bzw. fehlenden
Sauerstoffbrücke (siehe Abbildung). Das
Grundgerüst beider Moleküle ist nahezu planar.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Dioxin-
und Furan-Moleküle einfach unter dem Begriff
"Dioxine" zusammengefaßt.
Ihre allgemeine Summenformel
lautet:
Polyhalogenierte
Dibenzo-p-dioxine:
(C12H8-xO2[Hal]x) für x=1-8 Kurzschreibweise:
PXDD
Strukturformel für
chlorsubstituierte Dioxine:
Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine (PCDD)
Die Nummern bezeichnen die
Ringpositionen, an denen ein Chlor-Substituent
angefügt sein kann.
Polyhalogenierte
Dibenzofurane:
(C12H8-xO[Hal]x) für x=1-8
Kurzschreibweise:
PXDF
Strukturformel für
chlorsubstituierte Furane:
Polychlorierte Dibenzofurane (PCDF)
Dioxine und Furane haben
besonders im Zusammenhang mit Brandschäden einen
unrühmlichen Bekanntheitsgrad erlangt.
Strukturelles Merkmal aller
Dioxine ist ein doppelt ungesättigtes
Ringsystem, das aus zwei Sauerstoff- und vier
Kohlenstoffatomen besteht. Das Grundgerüst der
toxikologisch relevanten Dioxine zeigt Abb. 1.
Abb. 1:
Polychlorierte Dibenzodioxine
Hierbei handelt es sich um die Substanzklasse
der polychlorierten Dibenzo-(p)-dioxine (PCDD).
Ähnliche Verbindungen sind die in Abb. 2
gezeigten polychlorierten Dibenzofurane (PCDF).
Neben den polychlorierten Dibenzo-(p)-dioxinen
und -furanen sind auch bromierte und
gemischthalogenierte Verbindungen von
toxikologischer Bedeutung. Diese wurden in den
letzten Jahren in beschränktem Umfang (z. B. bei
der Herstellung und Anwendung bromierter
Flammschutzmittel sowie als
Verbrennungsprodukte) erkannt und systematisch
untersucht.
Abb.
2: Polychlorierte Dibenzofurane
Für die Unterscheidung einzelner
polyhalogenierter Dibenzo-(p)-dioxine und
-furane ist neben Art und Anzahl der
Halogenatome ihre Stellung im Grundgerüst von
Bedeutung. Nimmt man alle Verbindungen
chlorierter, bromierter und
gemischthalogenierter Dibenzo-(p)-dioxine und
-furane zusammen, so ergibt sich eine Palette
von über 5000 Verbindungen.
Polycyklisch
aromatisierte Kohlenwasserstoffe
Polycyklisch aromatisierte
Kohlenwasserstoffe (PAK, PAH) sind eine Gruppe
von mehreren hundert Einzelverbindungen, die bei
der Erhitzung bzw. Verbrennung von organischem
Material unter Sauerstoffmangel entstehen
können. Quellen für PAK in der Umwelt sind der
Autoverkehr und viele industrielle Prozesse.
Die Leitsubstanz der Gruppe PAK ist das
Benzo(a)pyren
Anthracen
Benzo[a]pyren
Naphthalin |
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Radon |
Aus der Radonproblematik in Wohnungen ergibt
sich eine große Herausforderung für den
Strahlenschutz der Bevölkerung. Als Quelle hoher
Radonkonzentrationen in Häusern muss fast
ausschließlich das Erdreich angesehen werden.
Der Beitrag handelsüblicher Baustoffe zu hohen
Innenraumkonzentrationen ist mit etwa 30 Bq/m³
vernachlässigbar klein. Deshalb sollten
Baustoffe unter dem Gesichtspunkt der
Radon-Sanierung nicht nach ihrer
Radonexhalationsrate, sondern vielmehr nach
ihrer Dichtheit gegenüber diffundierendem Radon
beurteilt werden. Auch die zur Sanierung
verwendeten Abdichtmaterialien sollten
radondicht sein. Der Diffusionskoeffizient für
Radon beschreibt physikalisch die Vorgänge in
relativ homogenen Materialien. Mit einer
selbstentwickelten Meßmethode werden der
Diffusionskoeffizient D und die Diffusionslänge
R mit hoher Genauigkeit bestimmt. Für Baustoffe
wurde ein Wertebereich von D= (0,0005 bis
2,35)*10-6 m²/s und für Abdicht- und
Isoliermaterialien von D= (0,07 bis < 10-6)*10-6
m²/s ermittelt.
Aufgrund besonderer geologischer Bedingungen
weisen einige Regionen in Deutschland einen
erhöhten Gehalt an radioaktiven Stoffen in Böden
und Gesteinen auf. Dies führt für die dort
lebende Bevölkerung zu einer erhöhten
Strahlenexposition als in anderen Regionen. Eine
wesentliche Rolle dabei spielt Radon, ein
geruch- und geschmackloses radioaktives Edelgas,
das im Verlauf des Zerfalls der in Gesteinen
natürlicherweise vorkommenden radioaktiven
Stoffe Uran und Thorium entsteht. Aus dem
Baugrund kann Radon in Gebäude eindringen und
bei den Bewohnern zu hohen Strahlenbelastungen
führen. Nach jüngsten Schätzungen auf der Basis
der in den alten Bundesländern ermittelten
Innenraum Belastung sind sieben Prozent der
dortigen Lungenkrebsfälle pro Jahr, also
insgesamt ca. 2.000 Todesfälle dem Radon
anzulasten. Nichtraucher sind möglicherweise
dreimal häufiger betroffen wie Raucher. |
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Künstliche Mineralfasern |
Künstliche Mineralfasern (KMF)
sind anorganische Fasern, die künstlich aus
einer silikatischen Schmelze gewonnen wurden.
Glaswolle-Erzeugnisse bestehen aus hellen langen
Glasfasern, Steinwolle-Erzeugnisse aus
dunkelfarbigen Fasern glasiger Struktur. In
allen Erzeugnissen liegt eine Mischung von
Fasern sehr verschiedener Durchmesser und Längen
vor. |
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Schimmel |
Die Ursache für einen Pilzbefall im Innenraum
(sog. intramurale Belastung) ist fast immer in
erhöhter Feuchtigkeit zu suchen. Verantwortlich
dafür sind in erster Linie Baumängel wie
Kältebrücken, aufsteigende Feuchte infolge
fehlender Sperrschichten oder falsch ausgeführte
Wärmedämmungen. Aber auch ungenügende Lüftung
führt dazu, dass der täglich entstehende
Feuchteanfall durch Körperausdunstung, Waschen
und Kochen nicht genügend abgeführt wird. Die
Folge ist Befall mit Schimmelpilzen. Es sind
120.000 Pilze bekannt, davon sind ca. 60.000
untersucht und erforscht. Ein Teilbereich davon
sind Schimmelpilze. |
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